Initiierender Club: RC Sindelfingen
Distrikt: 1830
Titel des Berufsdienstprojekts: MINT – Förderung beim Jugendforschungszentrum Sindelfingen
Projektstatus: Unser Projekt läuft/ist gelaufen
Zielgruppe: Wer ist Adressat des Projekts?:
Grundschüler der dritten Klasse einer Sindelfinger Schule (Grundschule im Sommerhofen, Sommerhofenstr. 71, 71067 Sindelfingen)
Warum Grundschüler? Unsere Zielgruppe lässt sich aufgrund ihres Alters (noch) für neue Erfahrungen und Wissen begeistern, insbesondere wenn sie konkreten Praxisbezug haben.
Was hat das mit einer Ausbildung zu tun? Wir erweitern bei den Kindern die Vorstellung, was sie mit Wissen konkret anfangen können. Berufsbilder, die sie nicht aus ihrem Umfeld kennen, werden begreifbar und Lernen erhält einen Sinn.
Bedürfnis: Vor welcher Herausforderung steht die Zielgruppe?:
Sindelfingen ist eine Stadt, die stark von der Automotive Industrie (Mercedes Benz und Zulieferunternehmen) geprägt ist. Seitens der Industrie wird ein zunehmender Mangel an Schülern beklagt, die während ihrer Schulzeit ausreichend Kenntnisse insbesondere in den MINT Fächern erworben haben. Wir sind überzeugt davon, dass dies durch ein frühes spielerisches Wecken eines generellen naturwissenschaftlichen Interesses verbessert werden kann.
Diese Bemühungen sind für die Schulen im Rahmen ihrer Ressourcen (Lehrkörper, Curriculum, geeignete Räumlichkeiten mit technischer Ausstattung) nur schwer umzusetzen.
Angebot: Wir bieten der Zielgruppe hinsichtlich ihrer Probleme … um zu erreichen dass …:
Wir ermöglichen die Durchführung von jährlich 4 Projektnachmittagen für 15 Schülerinnen und Schülern in Kooperation mit dem Jugendforschungszentrum Sindelfingen.
Die Kinder bauen gemeinsam verschiedene Dinge, die haptische Erfahrungen beinhalten, Verständnis für naturwissenschaftliche Zusammenhänge vermitteln und Nachhaltigkeit mit Technik verbinden. Am Ende eines jeden Nachmittags steht ein Erfolgserlebnis, selbst etwas gebaut zu haben, das im Alltag einsetzbar ist.
An allen 4 Projektnachmittagen wird gemeinsam je eine Projektarbeit umgesetzt. In 2024 waren dies:
- Bau eines Solarmodellautos mithilfe eines Bausatzes. Es waren kleinere Löt- und Bohrarbeiten durchzuführen, was die feinmotorischen Fähigkeiten der Kinder herausforderte. Ein rudimentäres Verständnis von Solartechnik wurde durch die Workshopleiter vermittelt.
- Bau einer Uhr aus Recyclingmaterialien
- Bau einer motorbetriebenen Putzbürste („Putzroboter“)
- Verprobung von Spannungsmessern an unterschiedlichen Geräten des Alltags. Hier wurde ein grundsätzliches Verständnis von Energieverbrauch und -einsparungspotenzialen vermittelt.
Das Projekt wird seit 2022 mit finanzieller Unterstützung sowie Hands-on-Einsätzen an den Projektnachmittagen in unserem Club durchgeführt.
Eine regelmäßig im Nachgang stattfindende Evaluation mit dem Rektor und den Lehrkräften der Schüler stellt sicher, dass die Lernziele in geeigneter Form erreicht und im Alltag integriert werden.
Öffentlichkeitsarbeit – Marketing: Die Zielgruppe wurde adressiert durch…:
Durch einen Bericht in der örtlichen Tageszeitung wird auch die Öffentlichkeit über das Engagement informiert.
Das Projekt hat sich aus einer Anfrage zu einer rein finanziellen Unterstützung des Jugendforschungszentrum durch den RC Sindelfingen ergeben. Der Kontakt zu den ehrenamtlichen Mitarbeitern dort wird inzwischen dahingehend weiterentwickelt, dass wir aktuell ein überregionales Projekt mit älteren Schülern des Sindelfinger Technischen Gymnasiums umsetzen, welches teilweise ebenfalls in den Werkräumen des Jugendforschungszentrums stattfinden kann.
Wir planen hierfür in 2025/2026 gemeinsam mit einem Partnerclub einen Grant zu beantragen.
Schlüsselpersonen: Wen benötigt man personell und mit welchen Qualifikationen und Eigenschaften um das Angebot durchführen zu können?:
Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Jugendforschungszentrum sind größtenteils pensionierte Techniker, zum Teil mit pädagogischer Berufserfahrung. Diese führen die Workshops federführend durch.
2 bis 3 Rotarier unterstützen als Helfer an den 4 Nachmittagen insbesondere bei der handwerklichen Umsetzung.
Eine Lehrkraft der Schule nimmt an der Veranstaltung teil, da es sich um eine schulische Unternehmung handelt und dies gesetzlich deren Anwesenheit erfordert.
Kostenstruktur: Kostenvolumen Einnahmen durch…. Ausgaben durch …. evtl. Spenden generiert durch …:
Wir finanzieren die Ausgaben für die Bausätze in Höhe von ca. 500€ aus unserem Budget.
Personalkosten entstehen nicht, da die Mitarbeiter des Jugendforschungszentrum ehrenamtlich wirken und wir als Rotarier personell unterstützen.
Veranstaltungsort: Schule am Ausbildungsstandort selbst Lernen am anderen Ort (in einem spezifischen Projektraum z.B. Co-Working-Space …):
Die Kinder werden von ihren Eltern zu den Werkstätten des Jugendforschungszentrum gebracht und wieder abgeholt.
Die Werkstätten werden seitens des Jugendforschungszentrum kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Zeitaufwand: Vorbereitung Durchführung Nachbereitung:
Die Konzeptarbeit wurde hauptsächlich vor der ersten Durchführung im Jahr 2022 geleistet. Dies erforderte ca. 5 ausführlichere Treffen mit den beteiligten Parteien. Inzwischen ist jährlich eine Vorbesprechung zur Validierung der diesjährigen Projekte und zur Freigabe der Kosten sowie eine clubinterne Umfrage zur Besetzung der 4 Nachmittag mit ca. gesamt 5 Arbeitsstunden ausreichend.
Die Durchführungszeit beträgt 4 Wochen à 3 Stunden Veranstaltungdauer für 3 Rotarier = 36 Stunden. Eine Nachbesprechung mit der Schule und dem Jugendforschungszentrum mit 2 Stunden, sowie das Verfassen eines Zeitungartikels runden das ganze ab. Gesamtstunden ca. 45 Stunden pro Jahr.
Teilnehmerzahl:
15 Kinder, 12 Rotarier, 4 ehrenamtliche Mitarbeiter des Jugendforschungszentrums, 4 Lehrkräfte
Evtl. Zusammenfassung Bewertungsergebnisse der Teilnehmer:
Auszug aus dem Gespräch mit dem Rektor der Schule:
„Es ist wichtig, den Kindern diese Chance zu eröffnen. Im besten Fall geht eine Saat auf und die Kinder führen das gefundene Interesse auch im privaten Bereich fort. Die Schule kann hier mit Ihrer Unterstützung einen wertvollen Input geben. Dies ist umso wichtiger in Themen, mit denen sie vielleicht zu Hause nicht in Kontakt kommen. Wertvoll ist auch, dass die Fachleute vom Jugendforschungszentrum Talente entdecken und die Kinder anregen, vielleicht an anderen Projekten teilzunehmen – ein richtiges Förderprogramm für handwerklich begabte Kinder, insbesondere auch für Mädchen und Kinder aus anderen Kulturkreisen. Und das brauchen wir in unserer Gesellschaft! Das Feedback der Eltern war durchweg positiv.“
Ein (handschriftlicher) Brief von Michael, Klasse 3:
„Ich habe gelernt, einen Roboter zu bauen. Und es hat sehr Spaß gemacht. Am liebsten mochte ich, dass alle nett waren. Ich erlebte spaßige Sachen. Am Ende war es da echt lustig, weil wir über den Strom gelernt haben: Am meisten hatte der Heizlüfter verbraucht, er hatte eintausendneuhundertzwanzig Watt gehabt! Das war schön und am Ende hat … (die Lehrerin) mit uns Apfelschorrle getrunken.“
Auszug aus dem Gespräch mit einem der begleitenden Rotarier:
„Es ist erfreulich zu sehen, wie die Kinder auch an einem Freitagnachmittag noch die Konzentration und Geduld aufbringen, die mitunter herausfordernden handwerklichen Aufgaben zu meistern. Sie folgenden den Ausführungen mit Interesse und sind begeistert, nach 2 Stunden ein handfestes funktionierendes Ergebnis in Händen zu halten! Die Betreuung hat mir große Freude gemacht!“