Bewerbungstraining „Ausbildungsplatz mit Profis“ des RC Regensburg-Millennium | RC Regensburg-Millennium

AZUBI Projekt

Initiierender Club: RC Regensburg-Millennium
Distrikt: 1880

Titel des Berufsdienstprojekts: Bewerbungstraining „Ausbildungsplatz mit Profis“ des RC Regensburg-Millennium
Projektstatus: Unser Projekt läuft/ist gelaufen

Zielgruppe: Wer ist Adressat des Projekts?: 

Schüler/innen in Abschlussklassen (9. und 10. Klasse mit Ziel Qualifizierender Mittelschulabschluss oder Mittlere Reife) einer Mittelschule (Mittelschule St. Wolfgang in Regensburg)

Bedürfnis: Vor welcher Herausforderung steht die Zielgruppe?:

Die jungen Menschen stehen vor der Herausforderung, in einer unübersichtlichen, mit Informationen und Möglichkeiten überflutenden gesellschaftlichen Situation eine gute Entscheidung über den weiteren Ausbildungs- und Berufsweg zu treffen. Sie sind sich ihrer Stärken und Möglichkeiten wenig bewusst. Sie zeigen und erfahren

  • eine hohe Unsicherheit über den weiteren Ausbildungsweg und haben die Schwierigkeit, eine Entscheidung zu treffen,
  • Unsicherheiten in der Selbstdarstellung durch das niedrige Alter, Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache, Selbstwertthemen, etc.,
  • wenig gesellschaftliche Wertschätzung für Mittelschule, Handwerk und gleichzeitig unrealistische Darstellungen von Lebensentwürfen in den sozialen Netzwerken,
  • manchmal wenig Unterstützung durch die Familie.

Agebot: Wir bieten der Zielgruppe hinsichtlich ihrer Probleme … um zu erreichen dass …:

Wir bieten der Zielgruppe ein Bewerbungstraining unter „Realbedingungen“ durch Profis aus unserem Club an. Dazu werden die Jugendlichen – mit Unterstützung durch die Lehrkräfte – aufgefordert, sich zu überlegen, für welche Ausbildung bei welcher Firma aus der Region sie sich bewerben wollen. Dies gilt auch für Schüler/innen, die evtl. den Besuch der FOS erwägen. Sie sollen dann dafür eine Bewerbungsmappe erstellen. Die Trainer/innen bieten darauf abgestimmte, realistische Bewerbungsgespräche an der Schule an. Sie führen ein ca. 20-minütiges Gespräch und bewerten dieses auf einem Bewertungsbogen (z.B. Umgangsformen, Ausdruck, Auftreten, Motivation, Gesprächs- und Kommunikationsverhalten, Interesse und Nachfragen, Stärken und Schwächen). Die vorher korrigierte Bewerbungsmappe wird ebenfalls mit den Bewerbern/innen besprochen. Direkt nach dem Gespräch erhalten die Jugendlichen ein erstes Feedback. Die Gesprächshaltung ist wertschätzend, ermutigend und es wird ein Fokus auf die Unterstützung vorhandener Motive und Stärken, aber auch auf zu beachtende und zu verbessernde Bereiche gelegt. Die Bewerbungsmappen und der Bewertungsbogen wird den Lehrkräften ausgehändigt, die mit diesen Informationen das Bewerbungsgespräch mit den Jugendlichen nachbearbeiten können. Ein paar Wochen nach dem Training wird mit den Lehrkräften das Training nachbesprochen und gegenseitig Feedback gegeben.

 

Öffentlichkeitsarbeit – Marketing: Die Zielgruppe wurde adressiert durch…:

Drei Monate vor Start des Trainings erfolgt in den beteiligten Klassen ein Informationsbesuch durch zwei Clubfreunde/innen. Sie stellen das Angebot vor, bauen Ängste ab und werben wertschätzend für eine Teilnahme. In der Schulaula wird dann ein Informations-Rollup (siehe Foto) aufgestellt. Begleitend unterstützen die Lehrkräfte das Projekt, indem sie im Unterricht daran erinnern, den Zeitplan ins Gedächtnis rufen und bei der Erstellung der Bewerbungsmappen beraten. Dies erfolgt jedoch nicht zu engmaschig, da die Jugendlichen durch das Training auch ein realistisches Feedback auf die selbst erbrachte Anstrengung erhalten sollen.

Nach dem Training wird eine Pressemitteilung erstellt, die erfolgreiche Durchführung angemessen in der Tagespresse und auf den Webseiten der Schule und des Clubs sowie auf dem LinkedIn-Account des Clubs dargestellt und dokumentiert. Es wird in den Meetings vor, während und nach der Durchführung immer wieder informiert und den Beteiligten gedankt. Mitglieder unseres Clubs, die sich beteiligen, werden zu Schulkonzerten eingeladen und der Schulleiter informiert dort auch über das Projekt und drückt seinen Dank aus.

 

Schlüsselpersonen: Wen benötigt man personell und mit welchen Qualifikationen und Eigenschaften um das Angebot durchführen zu können?:

  • Eine/n engagierten Schulleiter/in, der das Projekt und die Kooperation wertschätzt.
  • Engagierte und kooperationsbereite Lehrkräfte, die das Projekt wertschätzen, echtes Feedback geben.
  • Mutige und neugierige Jugendliche, die sich beteiligen.
  • Ein engagiertes Clubmitglied im Berufsdienst, das die Organisations- und Vernetzungsarbeit zuverlässig und verantwortlich übernimmt.
  • Man benötigt für das Projekt motivierte rotarische Freundinnen und Freunde, die gerne HandsOn Zeit zur Verfügung stellen und gerne auf Jugendliche zugehen. Sie sollen im beruflichen Kontext über Führungserfahrung im eigenen Betrieb oder in einer Einrichtung oder Behörde verfügen. Da die Berufswünsche breit gestreut sind ist eine ebensolche breite Aufstellung der Bereiche erforderlich. Die Bewerbungen kommen zu folgenden Arbeitsfeldern: Kaufmännischer Bereich und Handel/ Büroorganisation und Verwaltung/ Dienstleistung /Gastronomie/Technik, Mechatronik/IT-Bereich/ Elektrobereich/ Bauhandwerk/ Medizinbereich: MTA, PTA, Pflege/ Erziehung/ Kinderpflege und Kreativwirtschaft.

Kostenstruktur: Kostenvolumen Einnahmen durch…. Ausgaben durch …. evtl. Spenden generiert durch …:

Das Projekt benötigt keinerlei Mittel aus dem Clubetat. In unserem bisherigen Projektverlauf wurden alle erforderlichen Mittel (Porto, Papier, Zeit, Fahrtkosten, Roll-Up..) durch die teilnehmenden Mitglieder selbst erbracht. Es werden durch das Projekt auch keine Einnahmen generiert, wohl aber eine enormer gesellschaftlicher und clubinterner MEHR-Wert.

Veranstaltungsort: Schule am Ausbildungsstandort selbst Lernen am anderen Ort (in einem spezifischen Projektraum z.B. Co-Working-Space …):

Das Training findet an der Schule statt, weil dort ausreichend Räume für die parallele Durchführung von Gesprächen durch z.B. fünf verschiedene Coaches zur Verfügung stehen, und die Organisationhilfe der Schule genutzt werden kann (z.B. kann die Schule die Zeitpläne an den Türen aushängen und den Jugendlichen die Termine und das Zimmer mitteilen).

Zeitaufwand: Vorbereitung Durchführung Nachbereitung:

Beim Berufsdienst:

  • Kontakt zur Schule während der jährlichen Projektdurchführung (von Juni bis Mitte November):
    4 Besprechungstermine und Mailverkehr (ca. 10 h)
  • Information und Werbung der Coaches: (ca. 4 h)
  • Mappenabholung und Sichtung, Zuordnung zu Coaches, Erstellung der Zeitpläne (ca. 6 – 8 h)
  • Öffentlichkeitsarbeit (PM etc.): (ca. 4 h)

Pro Bewerbungstrainer/in:

  • ein Nachmittag von 13 – max. 18 Uhr (5 h) , Korrigieren der Bewerbungsunterlagen (ca. 2 h);
  • Werbung für das Projekt in der Schule: zwei Trainer/innen (ca. 4 h)

Teilnehmerzahl:

137 durchgeführte Bewerbungstrainings seit 2019. Im ersten Jahr wurden 27 Trainings durchgeführt. In den Coronajahren kam es dann zu einem Verharren auf niedrigerem Niveau von ca. 10-15 Gesprächen und ab 2023 mit 32 Gesprächen zu einem deutlichen Anstieg der Beteiligung, im Jahr 2024 waren es bereits 52 Gespräche. Das Interesse bei allen Beteiligten ist ungebrochen und wir rechnen 2025 wieder mit einer ähnlich hohen Beteiligung wie 2024.

Evtl. Zusammenfassung Bewertungsergebnisse der Teilnehmer:

Das Projekt erfährt seit seinem Start von allen Seiten hohe Zustimmung:
Die Schüler/innen freuen sich über das Angebot und die Möglichkeit, mit authentischen und erfahrenen Personen ein Gespräch und ein Feedback zu erhalten. Das Interesse durch unsere Trainerinnen und deren Bereitschaft, Zeit zu investieren und persönlich an die Schule zu kommen, empfinden sie – aber auch die Schulleitung und die Lehrkräfte – überraschend und als große Wertschätzung.
Die Schule freut sich neben diesem „Geschenk“ des Trainings für ihre Jugendlichen auch über die dadurch entstehenden Kontakte zu Firmen und Personen, die hilfreich beim Übergang Schule-Beruf sein können. Das Training zieht auch weitere Projekte, z.B. Werbung an der Schule für Handwerksberufe, nach sich. Die Kooperation zwischen der Schule und dem Club ist nachhaltig, gegenseitig wertschätzend und die Kommunikation vertraut und offen. Die Lebenswirklichkeiten an einer Mittelschule werden für uns erfahrbar und es ergeben sich sogar konkrete Hilfsangebote im Einzelfall.
Die beteiligten rotarischen Freundinnen und Freunde erleben die Gespräche als sehr interessant, die Begegnung mit den Jugendlichen als bereichernd und als Einblick in deren Lebenswelt. Das gemeinsame Projekt begeistert auch clubintern, die Trainer/innen bleiben auch zuverlässig im Team und sind z.T. enttäuscht, wenn sie mangels einer Bewerbung in ihrem Bereich in einem Jahr nicht eingesetzt werden.
In den Nachgesprächen mit der Schule werden die Erfahrungen reflektiert und das Vorgehen beim nächsten Mal an die Erwartungen und die aktuelle Situation in den Klassen angepasst.

Inzwischen bereitet sich ein zweiter Rotary-Club in Regensburg vor, das Projekt ebenfalls anzubieten und steht in engem Austausch mit einer weiteren Mittelschule. Ein Lionsclub in Regensburg hat mit einer dritten Mittelschule das Projekt ebenfalls bereits umgesetzt, so dass inzwischen eine größere Breitenwirkung entstanden ist.

PM_Bewerbungstraining_RC-Millennium_2023

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